Wir gehören zu den Siegern!

Vielen Dank an alle, die für uns abgestimmt haben!

MICROBELIX 

 

 

 

 

 

 

 

Die Naturlandstiftung Saar und das Helmholtz-Institut überzeugen mit ihrem Kooperationsprojekt MICROBELIX die Berliner Jury:

Als einer von drei Siegern konnte das Projekt MICROBELIX sich im Wettbewerb „Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt“ 2023 Fördermittel in Höhe von 50.000 Euro sichern.

 

Zehn Finalisten traten im Vorfeld in einer öffentlichen Abstimmung gegeneinander an. MICROBELIX erhielt mit mehr als 2.000 Publikumsstimmen die meisten Stimmen.

 

 

 

 

v.l.n.r.: Anna-Lena Huber, Ronald Garcia beide HIPS, Roland Krämer Kurator der Naturlandstiftung Saar, Dr. Daniel Krug und Sabine Backes beide HIPS

Die Preisverleihung fand nun am 28. September 2023 im Museum für Naturkunde in Berlin statt. 

 

Vielen Dank an alle, die für uns abgestimmt haben!

Was ist Microbelix?

Durch das Projekt Microbelix soll herausgefunden werden, wie sich Naturstoffe aus Bodenbakterien zu neuartigen Medikamenten weiterentwickeln lassen. Die Vielzahl von Mikroorganismen in der Natur ist bisher noch weitgehend unerforscht. Das Projekt füllt somit nicht nur eine Wissenslücke, sondern bringt auch einen Mehrwert für die Gesundheit des Menschen.

„Dass wir gemeinsam diesen Schatz in unseren saarländischen Böden heben dürfen, ist sehr aufregend. Als älteste Naturschutzstiftung Deutschlands Teil dieses Projekts sein zu dürfen und die Artenvielfalt erforschen und bewahren zu können, ist ein großes Privileg. Ich bin stolz auf diese Kooperation mit dem Helmholtz-Institut und danke allen Menschen, die für unser Projekt abgestimmt und sich am Sammeln der Bodenproben beteiligt haben.“, freut sich Roland Krämer, Kurator der Naturlandstiftung Saar.

Hier kann man sich als Probensammler registrieren.

 

 Auf der Website www.microbelix.de können Interessierte:

 

  • kostenlos ihr eigenes Probensammel-Set anfordern und am Projekt teilnehmen
  • Informationen zur Citizen Science Aktion anfordern (Citizenscience = engl. "Bürgerwissenschaft" -  jeder kann mitmachen)
  • eine Anleitung finden, wie man Bodenproben entnimmt
  • weitere Informationen zu geführten Touren und anderen Aktivitäten erfahren

Geplant ist außerdem die Entwicklung und Etablierung einer Smartphone-App, mit der die Teilnehmenden ihre Proben registrieren und sich untereinander vernetzen können. Gleichzeitig kann den Bürger:innen so viel einfacher Rückmeldung dazu gegeben werden, was in den Proben entdeckt werden konnte.

Hintergrundwissen

Die Kooperation zwischen HIPS und NLS

Erforscht werden soll was unser wertvoller saarländischer Boden über biologische Vielfalt, natürliche Antibiotika und Klimawandel erzählt.  Diese Themen  haben auf den ersten Blick nur wenig gemeinsam, es gibt jedoch große Überschneidungen.  Während das HIPS auf der Suche nach Bakterien ist, die Wirkstoffe für die Erforschung neuer Antibiotika produzieren, interessiert man sich bei der NLS vor allem für Informationen zur Biodiversität im und auf dem Boden.

wertvoller saarländischer Boden

 

Unser Boden ist ein schützenswertes Gut und birgt bislang unbekanntes Wissen: ein mikrobieller Schatz, der im Boden auf die Entdeckung wartet! Bürgerforscher, sogenannte citizen scientists heben diesen Schatz und sammeln im Saarland im Auftrag des Helmholtz-Instituts Bodenproben zu Analyse im Labor.

neue Antibiotika aus Naturstoffen?

 

Aus den gesammelten Bodenproben lassen sich Bakterien isolieren. Diese sind eine wichtige Quelle für Naturstoffe im Kampf gegen humanpathogene Keime. 

Je größer die biologische Diversität in einer Bodenprobe ist, desto größer ist die Chance, neue Bakterien und somit auch neue Wirkstoffkandidaten zu entdecken und so ein Antibiotikum gegen resistente Erreger entwickeln zu können.

Klimawandel

 

Der Klimawandel ist angekommen. Wie geht es den Bodenbakterien dabei? Gibt es stresstolerantere Bakterien und wenn ja warum? In welchen Böden und Lebensräumen kommen diese vor? Nach Analyse der Proben im Labor erheben die Forscher Daten zur Bodenverdichtung, abnehmender Artenvielfalt, Erosion oder etwa Schadstoffbelastung. Was man besser versteht, kann man besser schützen.

Interessierte Laien sollen helfen, indem sie während geführter Touren oder privat Proben entnehmen. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt gemeinsam durch Vertreter des Helmholtz-Instituts und der Naturlandstiftung Saar.

 

Die Bürgerforscher bekommen die Probenentnahme-Kits kostenlos zur Verfügung gestellt und können auf eine App zurückgreifen, die ihnen bei der Verarbeitung der Daten hilft. In kürzester Zeit erhalten die Wissenschaftler durch diese Hilfe von außen eine enorme Datenmenge und –tiefe.

 

Im Rahmen von Workshops wird für die Bürgerforscher alles aufgearbeitet und erklärt. Jeder Forscher bekommt zu seiner Bodenprobe eine kurze Rückmeldung, wenn ein typisches Bakterium identifiziert werden konnte.

 

Und die Aufgabe der Bürger?

 

Um die Fragen rund um antibiotikaresistente Bakterien, abnehmender Artenvielfalt und Klimawandel zu beantworten, möchte das Projekt Microbelix eine große Zahl von Bodenproben aus verschiedenen Landschaften analysieren, bevorzugt solche mit einer hohen Artenvielfalt.

 

Hier kommen etwa besondere Lebensräume, wie naturnahe Gärten, Wälder oder artenreiche Wiesen in Frage.  Kreativität ist gefragt! Bevorzugt werden naturbelassene, abgelegene Stellen mit üppiger Vegetation. Aber auch aus dem verrottenden Pflanzenmaterial im Komposthaufen oder dem Schlamm am Ufer von Fluss, See oder Gartenteich können die Boden-Detektive Proben entnehmen. Je größer die biologische Artenvielfalt einer Bodenprobe ist, desto höher ist Chance bisher unbekannte Bakterien zu isolieren und neue Wirkstoffkandidaten zu entdecken, die als Antibiotikum gegen resistente Erreger eingesetzt werden können.

 

Perspektivisch soll das Projekt auf ganz Deutschland ausgeweitet werden.

 

Wo wird gesucht und gesammelt?

 

 

Infos: das Helmholtz-Institut

Das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (HIPS) wurde 2009 als eines der ersten Helmholtz-Institute bundesweit durch das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) gemeinsam mit der Universität des Saarlandes gegründet. Das am Saarbrücker Campus gelegene HIPS ist das erste Forschungsinstitut in Deutschland, welches sich explizit der pharmazeutischen Forschung widmet. Der Fokus liegt auf der Entwicklung neuer Antiinfektiva, sowie deren Anpassung auf die Anwendung am Menschen.