Naturschutzgroßprojekt Wolferskopf

Leitbild des Vorhabens ist der Schutz, die Pflege und Entwicklung der vielfältig strukturierten und traditionell extensiv genutzten kleinbäuerlichen Kulturlandschaft auf dem Wolferskopf, in der auch heute noch zahlreiche, seltene, gefährdete und charakteristische Pflanzen- und Tierarten vorkommen. Insbesondere die orchideenreichen Magerrasen und buntblumigen Streuobstwiesen mit ihren Lebensgemeinschaften sind bundesweit bemerkenswert.

Zur Offenhaltung der hochwertigen Wiesen wird eine Mutterkuhherde mit Vogesen-Rindern als tierische Landschaftspfleger eingesetzt. Das Wolferskopf-Beweidungsprojekt ist die erste extensive Großflächen-Beweidung im Saarland, die aus Naturschutzgründen eingerichtet wurde. Weitere sollten im Saarland folgen!

Zur Wasserversorgung der Vogesen-Rinder wurde ein hydraulischer Stoßheber – ein sogenannter Widder – installiert, der täglich 3.000 Liter Frischwasser von einer Quelle ohne fremde Energie, nur mit der Kraft des fließenden Wasser, in einen Hochbehälter transportiert.

 

Als Zeugnis des früheren Weinanbaus an den Hängen des Wolferskopfs wurde ein Schau-Weinberg errichtet. Außerdem wurden weitere Zeugen der Vergangenheit wieder zum Leben erweckt: Im 18. Jahrhundert verlief die Staatsgrenze zwischen dem Herzogtum Lothringen und dem Kurfürstentum Trier genau über den Wolferskopf. Der Grenzverlauf wurde durch wuchtige Grenzsteine markiert. Der Zweckverband „Naturschutzgebiet Wolferskopf“ hat deshalb 1998 einen Grenzsteinweg angelegt.

 

Zwei Broschüren in deutscher und französischer Sprache sowie zehn Informationstafeln im Wolferskopf-Gebiet informieren über die Pflanzen- und Tierwelt, den Streuobstanbau, die Funktionsweise des hydraulischen Stoßhebers, die Geologie des Gebietes, einen restaurierten Kalkbrennofen als Erinnerung an den früher hier wichtigen Erwerbszweig des Kalkbrennens, die Land- und Forstwirtschaft sowie den historischen Grenzsteinweg. Ein Info-Zentrum für das Naturschutzgebiet „Wolferskopf“ befindet sich im restaurierten alten Bahnhof in Beckingen.

 

Träger des Projekts ist der Zweckverband „Naturschutzgebiet Wolferskopf“, dem die Naturlandstiftung als geschäftsführendes Mitglied, die Gemeinde Beckingen, die Stadt Merzig und der Landkreis Merzig-Wadern angehören.

Während der Projektlaufzeit von 1989 bis 1994 wurden bei einem Finanzvolumen von 3,6 Mio. € auf einer Fläche von 340 Hektar ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt, 172 Hektar Flächen erworben, sowie Erst-, Folge- und Instandsetzungspflege-Maßnahmen umgesetzt. Zwei Bioland-Betriebe sowie Obstbauern im Nebenerwerb bewirtschaften heute die Wiesen, Weiden und Äcker.

 

 

 

Model des Warzenbeißers, Info-Zentrum im alten Bahnhof Beckingen

Model des Warzenbeißers, Info-Zentrum im alten Bahnhof Beckingen

Klappertopf-Wiese in der Kernzone des Naturschutzgroßprojektes Wolferskopf

Klappertopf-Wiese in der Kernzone des Naturschutzgroßprojektes Wolferskopf

Grenzstein auf dem Grenzsteinweg markiert den Übergang zwischen dem Herzogtum Lothringen und dem Kurfürstentum Trier.

Grenzstein auf dem Grenzsteinweg markiert den Übergang zwischen dem Herzogtum Lothringen und dem Kurfürstentum Trier.

Vogesen-Rinder

Vogesen-Rinder

Schau-Weinberg

Schau-Weinberg

Salbei-Glatthafer Wiese

Salbei-Glatthafer Wiese

Infotafeln

Infotafeln

Der Wolferskopf

Der Wolferskopf