Ziel des Projekts ist die Erhaltung und Entwicklung von orchideenreichen Kalk-Magerrasen und des äußert buntblumigen extensiv genutzten Grünlands, die im Hinblick auf ihre Flächengröße und Artenausstattung im Bliesgau bundesweit einmalig sind. Auf engstem Raum findet sich hier eine biologische Vielfalt, wie sie in vielen Regionen Mitteleuropas nicht mehr vorkommt.
Im Rahmen einer Erstpflege wurden alte Kalk-Steinbrüche entbuscht und durchgewachsene Kopfweiden wieder geschnitten. Charakteristische Kulturlandschaftselemente wie zugewachsene Wegekreuze, alte Trockenmauern und ehemalige Weinbergs-Mauern wurden freigestellt und restauriert.
Drei ehemalige Weinberge wurden durch Neupflanzung von Rebstöcken als Zeugnisse des früheren Weinanbaus wieder angelegt. Sie werden heute von dem Verein der „Weinbaufreunde im Bliesgau“ nach alter Methode biologisch bewirtschaftet.
Der naturverträglichen Landwirtschaft, die maßgeblich zum heutigen Zustand des Projektgebietes beigetragen hat, insbesondere der Grünland-Bewirtschaftung, kommt die entscheidende Bedeutung bei der zukünftigen Entwicklung des Projektgebiets zu. In über 30 Pachtverträgen mit ortsansässigen Landwirten wird die extensive Bewirtschaftung der Flächen langfristig gesichert.
Bei Wittersheim wurde vom Zweckverband Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe das Kulturlandschaftszentrum „Haus Lochfeld“ eingerichtet.
Hier werden Zusammenhänge zwischen der Landschaft und ihrer vielfältigen Nutzung begreifbar gemacht.
Im Kulturlandschaftszentrum finden Informationsveranstaltungen, Seminare, praktische Lehrgänge rund um die Themenfelder Natur, Pflege der Landschaft und Kultur im Bliesgau statt.
In der Außenanlage wurden ein Bauerngarten, Kräutergarten, Obstlehrgarten, Beerengarten, Rosengarten und ein Schauweinberg angelegt sowie ein Schaubienenhaus aufgestellt. Durch die Nutzung regenerativer Energien (Fotovoltaik-Anlage, Rapsöl-Heizung) und die Herstellung geschlossener Energie- und Stoffkreisläufe ist das Kulturlandschaftszentrum „Haus Lochfeld“ ein Lehrbeispiel für eine umweltfreundliche nachhaltige Bewirtschaftung.
Das Projektgebiet Saar-Blies-Gau/Auf der Lohe bei Reinheim im südöstlichen Saarland wurde 1995 in das Bundes-Förderprogramm „Errichtung und Sicherung schutzwürdiger Teile von Natur und Landschaft mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ aufgenommen.
Verantwortlich für die Umsetzung des Projekts ist ein Zweckverband, dem die Gemeinden Gersheim, Mandelbachtal, der Saarpfalz-Kreis sowie die Naturlandstiftung Saar angehören, die zusammen mit dem Saarpfalz-Kreis die Geschäftsführung übernommen hat.
Auf einer Fläche von 2.160 Hektar wurden innerhalb der Projektlaufzeit von 16 Jahren acht Mio. € für Flächenerwerb, Planung, biotoplenkende Maßnahmen, Reisekosten und Personal verausgabt. Insgesamt wurden 600 Hektar Flächen erworben, fanden Erst-, Folge- und Einzelmaßnahmen auf 350 ha Magerwiesen und Kalk-Trockenrasen statt und wurden 63 km (!) Hecken gepflegt.